IDaaS und Zugriff: Nicht auf der Liste? Dann kommst Du nicht rein

„Wenn Du nicht auf der Liste stehst, kommst Du nicht rein.“

Das gilt im echten Leben – und genauso in der digitalen Welt: Nicht jeder bekommt überall Zugang.

Wenn der Türsteher des VIP-Clubs nicht weiß, wer Du bist, lässt er Dich nicht rein. Und wenn Du keine passende Autorisierung hast – also nicht auf der Gästeliste stehst –, wirst Du den Zugang verweigert bekommen, ganz egal, wie sehr Du auf Dein vermeintliches Recht pochst. Dasselbe Prinzip gilt beim Zugriff auf IT-Infrastrukturen – von Datenbanken und Servern bis hin zu kritischen Systemen und sensiblen Ressourcen.

Angesichts der Vielzahl geschäftskritischer Anwendungen, Netzwerkgeräte und Datenspeicherzentren, auf die Unternehmen für einen reibungslosen Betrieb angewiesen sind, ist eine saubere Zugriffskontrolle absolut essenziell. Diese Kontrolle muss fein granuliert und sowohl auf die Benutzer als auch auf die Vielzahl der genutzten Dienste abgestimmt sein.

Remote-Zugriffe stellen dabei eine besondere Herausforderung dar: Wie kann sichergestellt werden, dass externe Nutzer wirklich diejenigen sind, die sie vorgeben zu sein?

Identitätsmanagement ist entscheidend für den Betrieb

Um die Herausforderungen – und Risiken – im Zusammenhang mit dem externen Zugriff von Mitarbeitenden und Dienstleistern auf Unternehmensressourcen zu bewältigen, setzen viele Unternehmen auf Lösungen für das Identitätsmanagement. IDaaS, also Identity-as-a-Service, adressiert dabei einige zentrale Probleme:

  • Entlastung des IT-Teams durch Vereinfachung des User Lifecycles

Die Verwaltung von Nutzerkonten ist zeitaufwendig: Jeder Nutzer muss eingebunden, mit passenden Zugriffsrechten ausgestattet und irgendwann auch wieder entfernt werden. Eine zentrale Identity-Lösung bietet Workflows und APIs, um den gesamten Lebenszyklus eines Nutzers zu automatisieren und zu vereinfachen.

  • Schluss mit Passwort-Müdigkeit

Zu viele Systeme bedeuten auch zu viele Passwörter: eins fürs Desktop-System, eins fürs externe CRM – und so weiter. Die Folge: Nutzer verwenden aus Bequemlichkeit oft dasselbe – meist schwache – Passwort für verschiedene Systeme.

Komplexe, einzigartige Passwörter für jedes System sind einfach nicht praktikabel. Identity-Lösungen bieten Single Sign-On (SSO), sodass sich Nutzer nur einmal pro Tag authentifizieren müssen. Zusätzlich können sie Passwortregeln durchsetzen, um Schwachstellen zu reduzieren – insbesondere bei externen Anwendungen.

  • Kontextbasierte Authentifizierung zur Absicherung der Identität

Auch wenn keine mehrfachen Logins pro Tag erforderlich sind, bleibt es entscheidend, dass sich die Authentifizierung an den Nutzungskontext anpasst. In modernen Arbeitsumgebungen sind Nutzer nicht zwingend vor Ort im Unternehmen. Es fehlt also oft ein physischer Identitätsnachweis – etwa eine feste IP-Adresse –, um Zugriffsrechte eindeutig zu belegen.

Identity-Lösungen setzen auf Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) und kombinieren mehrere Merkmale wie Passwörter, Tokens, SMS oder biometrische Verfahren, um sicherzustellen, dass der zugreifende Nutzer tatsächlich die Person ist, die er vorgibt zu sein.

Die kontextbasierte Authentifizierung ist das Tüpfelchen auf dem „i“ eines sicheren Identitätsmanagements: Anzahl und Stärke der Authentifizierungsfaktoren lassen sich situationsabhängig anpassen – etwa je nachdem, ob sich der Nutzer innerhalb des Unternehmensnetzwerks befindet oder sich aus dem Ausland einwählt.

Identitätsmanagement muss nicht kompliziert sein

Identitätsmanagement wird häufig mit Identity and Access Management (IAM) gleichgesetzt – also mit komplexen Workflows, Benutzerlebenszyklen und Zugriffsrichtlinien. Doch dank moderner Cloud-Technologien bieten neue IDaaS-Lösungen genau diese zentralen Funktionen – mit der Flexibilität und Skalierbarkeit der Cloud:

  • Sichere Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern durch Verzeichnisintegration: Externe Identitäten lassen sich einfach in bestehende, abgesicherte Zugriffsregeln einbinden.
  • Reduzierung der Passwort-Müdigkeit durch SSO, Self-Service für Passwortverwaltung und „Silent Authentication“.
  • Kontextbasierte Authentifizierung für eine bessere Nutzererfahrung: Je nach Situation wird das passende Maß an Authentifizierung definiert, MFA sichert dabei die Identität.
  • Einfache Integration in bestehende Infrastrukturen und Workflows dank dedizierter APIs.
  • Niedrigere Betriebskosten (TCO) durch nutzungsbasierte Abrechnung und das Auslagern von Infrastruktur- und Skalierungsaufwand.

Auch wenn der Türsteher des VIP-Clubs zunächst einschüchternd wirken mag – seine Aufgabe, genau zu prüfen, wer rein darf und wer nicht, ist entscheidend für die Sicherheit. Am Ende ist er derjenige, der für einen geschützten und reibungslosen Ablauf sorgt, kritische Bereiche schützt und nur denjenigen Zugang gewährt, die auch wirklich berechtigt sind.