Eine Definition von PAM

Dies ist der erste Beitrag unserer Reihe „PAM for Dummies“. Er bietet eine praxisorientierte Definition von Privileged Access Management (PAM) – einer Schlüsseltechnologie für Sicherheit und Compliance. Zudem zeigt er, warum eine umfassende PAM-Plattform notwendig ist und wie sich diese für eine robuste Cybersecurity in Ihrem Unternehmen umsetzen lässt. 

Warum sollten Sie Privileged Access Management kennen?

Über Sicherheit und Compliance zu sprechen, fühlt sich manchmal an wie ein Kinobesuch mitten in einem schlechten Film – schwer zu folgen und nicht unbedingt spannend. Doch die geschäftlichen Folgen sind jedem bewusst: Ein schwerwiegender Sicherheitsvorfall kann extrem teuer werden und die Marke massiv beschädigen. Compliance-Probleme schaffen es zwar seltener in die Schlagzeilen als Datenlecks, doch auch hier drohen hohe Kosten, erheblicher Aufwand und Imageschäden, wenn sie nicht professionell gehandhabt werden. 

Sicherheit geht alle Führungskräfte an

Sicherheit und Compliance gehören zur Verantwortung jeder Führungskraft – auch wenn in deren Stellenbeschreibung nichts von „Security“ steht. Wer die Grundlagen verstehen will, erkennt schnell: Führungskräfte haben eine treuhänderische Pflicht gegenüber den Anteilseignern, die Unternehmenswerte vor Risiken zu schützen. Dazu zählen Geschäftsgeheimnisse, Kundendaten oder der Markenwert. In der Praxis ist das leichter gesagt als getan – zumal die Bedrohungen in den letzten Jahren stetig zugenommen haben. 

Die besondere Schwachstelle

Sicherheits- und Compliance-Programme gibt es in Ihrem Unternehmen wahrscheinlich längst – und sie sind vermutlich gut aufgestellt. Doch jedes Verteidigungssystem hat Schwachstellen, egal wie viel Aufwand oder Budget hineinfließt. Eine Schwachstelle sticht dabei besonders hervor: der Missbrauch privilegierter Zugriffe. Ein Blick auf die größten Datenpannen der letzten Jahre zeigt: Bei allen spielte exponierter oder missbrauchter privilegierter Zugang die entscheidende Rolle.  

Einige Mitarbeiter verfügen über Zugriffsrechte, die ihnen Einblicke in Daten und Anwendungen ermöglichen, die anderen verwehrt bleiben. Privilegierte Nutzer können Systemeinstellungen ändern – etwa einem Kollegen im Finanzsystem die Berechtigung geben, Transaktionen auszuführen. Genau hier greift die Sarbanes-Oxley-Zertifizierung interner Kontrollen: Sie verlangt eine klare Trennung von Aufgaben, z. B. zwischen dem Anfordern und dem Freigeben von Zahlungen. Ein privilegierter Nutzer könnte diese Rollen einfach vertauschen. Solche Rechte sind administrativ notwendig, stellen aber zugleich ein erhebliches Risiko dar.  

Wer überwacht die Überwacher?

Privilegierte Nutzer sind unverzichtbar – und natürlich vertraut man seinen Leuten. Doch was, wenn etwas schiefgeht? Wenn sich ein Angreifer als privilegierter Nutzer ausgibt und Zugriff auf Daten erhält? Insider können sich gegen ihren Arbeitgeber wenden (daher „Insider Threat“) – es wäre naiv, das auszublenden. Manche privilegierte Nutzer sind zudem gar keine Mitarbeitenden, sondern externe Dienstleister oder Lieferanten. Wer behält sie im Blick? Und was passiert, wenn ein privilegierter Nutzer versehentlich eine Schwachstelle schafft? 

Wer überwacht also die Überwacher? Wer schützt den „Schlüsselkasten“, der Zugang zu allen Systemen und Daten enthält? Wenn etwas passiert, müssen Sie nachvollziehen können, wer was getan hat – und den Schaden schnell beheben.  

Definition und Management privilegierter Zugriffe 

Lösungen, die Unternehmen beim sicheren Umgang mit privilegierten Zugängen unterstützen, werden als Privileged Access Management oder Privileged Account Management (PAM) bezeichnet – manchmal auch als Privileged Session Management. PAM schützt Organisationen vor versehentlichem oder absichtlichem Missbrauch privilegierter Zugriffe, indem Standards eingeführt werden, die Kontrolle und Nachvollziehbarkeit sicherstellen. 

Definition: Eine PAM-Lösung bietet einen sicheren, effizienten Weg, um alle privilegierten Nutzer für sämtliche relevanten Systeme zu autorisieren und zu überwachen. Sie ermöglicht: 

  • Echtzeitüberwachung privilegierter Zugriffe mit Blockierung oder Kennzeichnung verdächtiger Aktivitäten 
  • Vergabe von Rechten nur für Systeme, für die Nutzer autorisiert sind 
  • Zugriff nur bei Bedarf, automatische Entziehung nach Ablauf 
  • Zentrale, schnelle Verwaltung aller Systeme 
  • Lückenlose Protokollierung privilegierter Aktionen 

Was gehört zu einer PAM-Lösung?

PAM-Lösungen unterscheiden sich zwar in ihrer Ausgestaltung, beinhalten jedoch in der Regel folgende Komponenten: 

  • Access Manager – Steuert den Zugriff auf privilegierte Konten über ein zentrales Administrations-Management. Er ist die zentrale Stelle für Richtlinien-Definition und -Durchsetzung. Privilegierte Nutzer fordern hier ihren Zugriff an – und er kann auch wieder entzogen werden. 
  • Password Vault – Verhindert, dass privilegierte Nutzer die tatsächlichen Passwörter zu kritischen Systemen kennen. So lassen sich zum Beispiel manuelle Eingriffe direkt am Gerät unterbinden. 
  • Session Managerüberwacht, kontrolliert und protokolliert, was privilegierte Nutzer während einer administrativen Sitzung tun. Mit erweiterten Kontrollfunktionen werden sämtliche Aktivitäten nachverfolgt und auditierbar gemacht. 

Die richtige PAM-Lösung finden

Sie wollen sofort eine PAM-Lösung einführen? Wahrscheinlich haben Sie bereits eine – doch nicht unbedingt die passende. Viele PAM-Systeme sind schwer zu bedienen. Das führt dazu, dass privilegierte Nutzer sie umgehen – und genau die Risiken offenlassen, die eigentlich verhindert werden sollen. Genau hier setzen wir an. 

Die PAM-Lösung von WALLIX ist schnell implementiert, einfach zu betreiben und funktioniert mit nahezu jedem privilegierten Konto. Unser Geheimnis? Wir haben sie „agentenlos“ konzipiert. Im Gegensatz zu vielen anderen Lösungen muss die IT-Abteilung keine Zusatzsoftware auf jedem einzelnen System installieren. Denn genau diese Komplexität und die damit verbundenen Kosten können PAM unbrauchbar machen. Stattdessen liefert unsere durchdachte Architektur Ihrem Team die Werkzeuge, um PAM dauerhaft, skalierbar und konsistent als festen Bestandteil von Security- und Compliance-Strategien einzusetzen.